Vorweg schon einmal, es war einfach unglaublich schön und wunderbar und vielleicht auch das Tollste Erlebnis, das ich bisher hier hatte.
Wir haben am ersten Tag recht früh, um sieben Uhr schon den Hafen verlassen und sind 3 Std rausgefahren zum Riff.
Und dann ging es auch schon los. Wir haben den ersten Tauchgang schon vormittags gemacht und verschiedene Aufgaben in 18 Metern Tiefe geübt. Wie zum Beispiel seine Maske ausziehen, wieder anziehen und das Wasser rausputzen, seine Weste ausziehen und wieder anziehen oder sich so auszugleichen, dass man im Wasser schwebt und weder auf steigt, noch wieder absinkt, sondern dies allein durch seine Atmung regelt. Ganz tolles Gefühl so durchs Wasser zu schweben und nur mit der Menge der Luft in deinen Lungen zu bestimmten ob man tiefer runter geht oder etwas höher…
Der Tag war ziemlich anstrengend, denn wir sind vier Mal getaucht und haben abends noch den Nachttauchgang der Erfahrenen Taucher beobachtet. Denn auf dem Boot waren drei Unterrichtsklassen für den Open Water Kurs aber auch einige Privatleute, die einfach die 3 Tages Tour zum Riff zum Tauchen gebucht haben.
Wir waren immer 6 Anfänger mit einem Diving Instructor und dann hat ja jeder schon am Anfang der Woche seinen Budd bekommen, mit dem er immer zusammen taucht. Also sind wir mit einer Gruppe aus 7 Tauchern unter Wegs gewesen, wobei man immer als Pärchen mit seinem Buddy zusammen nebeneinander taucht.
Wenn man das erste Mal Unterwasser ist und wir dann im Kreis alle gegenüber auf dem Boden gekniet haben und unsere Aufgaben gemacht haben, könnte ich gar nicht aufhören immer nach oben zu gucken. Das ist so ein wahnsinniges Gefühl diese riesigen Wassermassen über sich zu haben und zu wissen, dass man ja atmen kann und alles gut ist. Das ist so beängstigend aber auch berauschend zu gleich. Einige von meiner Gruppe könnten diesen Anblick nicht ertragen und haben total Panik bekommen und haben danach nie wieder nach oben geschaut. Doch ich fand es einfach nur wahnsinnig spannend, wie die Blasen nach oben steigen und die Sonne ins Wasser scheint.
Thanks to my great Diving Instructor Jack Glennon
Wunderschöne Korallen überall
Mein Foto mit Nemo. Könnt ihr ihn sehen?
Der Nachttauchgang am 2. Abend war dann noch einmal ein besonderes Erlebnis. Wir haben unsere Buddys gewechselt, damit man auch mal mit jmd anderem zusammen ist und ich war mit Vicky aus England zusammen, die als wir schon fertig angezogen auf der Plattform zum Reinspringen standen, wieder umdrehen wollte, weil sie solche Angst vor der Dunkelheit hatte. Doch ich konnte sie dann doch noch überreden und wir sind dann gemeinsam in ein Meer aus Haien gesprungen. Denn dieses blaue Licht am Boot lockt diese wohl irgendwie an und Esswaren wirklich überall kleine 1-2 Meter große Riffhaie um uns herum. Das kostet schon ganz schön viel Überwindung dann einfach ins dunkle Nichts zu springen, wenn man vorher diese Gewimmel aus Haien vom Boot aus gesehen hat. Wir haben alle ein Knicklicht an unseren Tank bekommen, jede Gruppe ein andersfarbiges. Unser Instructor hatte 2 Knicklichter, sodass wir ihn gut erkennen konnten. Außerdem hat jeder eine Taschenlampe um das Handgelenk bekommen.
Es war sowas von irre dieser Nachttauchgang, das glaubt ihr gar nicht.
Wir haben uns dann langsam an der Leine runter ausgeglichen und sind dann losgeschwommen. Wir haben so viele Fische und Tiere gesehen. Viele Rochen, Haie ohne Ende, Moränen, rieeesiege Schildkröten, die bestimmt so groß waren wie unser Wohnzimmertisch, viele Krustentiere wie Krebse und Schrimpse oder sowas… Wir haben dann an einer Stelle auch mal unsere Taschenlampen ausgemacht und das war schon echt gruselig. Zu Anfang ist es wirklich stockdunkel, doch dann erkennt man tatsächlich mehr als mit Licht. Leider war dieser Tauchgang viel zu schnell vorbei…
Wir haben uns immer an einem Tau, das am Grund an einem Betonklotz befestig ist, nach unten gehangelt und langsam unsere Ohren an den Druck gewöhnt und ausgeglichen, bis wir unten auf ca. 10 m waren und sind dann losgetaucht.
Am zweiten Tag konnten wir dann auch schon ohne unseren Instructor ganz allein losziehen. Dazu gibt es am Anfang immer ein Briefing auf dem Oberdeck, wo der Kapitän eine Karte des Riffs aufmalt, wo wir uns gerade befinden und uns dann erklärt, wie wir per Kompass mit der Einstellung welcher Gradzahl vom Boot aus zu den besten Stellen gelangen.
Mein Buddy und ich haben auch alles gut gefunden, doch wir waren leider zu tief. Wir sind ja nur ausgeblidet worden für 18 Meter, da wir waren plötzlich, ohne das wir es gemerkt haben auf 20.5 Meter Tiefe angelangt. Man kann das leider auch nicht vertuschen, da der Tauchcomputer die Tiefe aufzeichnet und man nach jedem Tauchgang alles aufschreiben muss. Wir haben es aber einfach nicht gemerkt, da wir an einer Korallenwand entlang getaucht sind und so gern bis runter zum Boden wollten. Es ist aber noch vielen anderen auch passiert. Zur Strafe mussten wir dann abends beim Abwasch helfen.
Das Problem dabei wäre halt, hat uns Jack erklärt, auch wenn wir nur 18.1 Meter tief sind zahlt die Versicherung nicht, wenn etwas passiert, da man ja schließlich für diese Tiefe keinen Schein hat.
Vorbereitungen für den Nachttauchgang
Das faszinierendste überhaupt fand ich, dass man in eine völlig andere Welt abtaucht und alles so ruhig und friedlich ist. Kein Lebewesen bewegt sich hektisch oder laut. Bevor man reinspringt vom Boot aus hat man noch den riesigen Tank auf dem Rücken und die klobige Ausrüstung und sobald man im Wasser ist, ist das Gewicht und die Einschränkung vergessen. Man schwebt so leicht durchs Wasser, und kommt sich irgendwie so unwirklich vor und kann einfach alles vergessen und nur diese Ruhe auf sich wirken lassen. Und gleichzeitig hat man einen solchen Respekt vor dieser wunderschönen Unterwasserwelt, die ja schon seit Jahrhunderten besteht.
Mein Tauchbuddy Emma aus England
Ein letztes Gruppenfoto im Hafen
Es war ein unvergessliches Erlebnis und ich möchte auf jeden Fall beim Tauchen bleiben. Leider gingen die 3 Tage auf dem Boot viel zu schnell vorbei. Doch was mir am meisten gefallen hat, dass man einfach gar kein Zeitgefühl hatte, weder welcher Tag der Woche es ist, oder wie viel Uhr es ist. Man konnte einfach nur das Meer genießen und sich auf den nächsten Tauchgang freuen.